Allgemeine Haltungsinformationen

Haben Sie sich schon mal Gedanken gemacht, ob ein Reptil, z. B. eine Bartagame oder ein Leopardgecko, als Heimtier zu Ihnen passen würde? Nein? Das sollten Sie aber, denn diese Tiere üben nicht nur durch ihr Aussehen und ihr Verhalten eine Faszination aus, viele Arten sind auch wunderbare und gut geeignete Heimtiere.

Reptilien und Co. sind sehr genügsame Tiere, die nicht viel Platz benötigen. Auch der Pflege- und Arbeitsaufwand ist sehr gering und man kann ein „Reptilien-Heimtier“ auch einmal eine Zeit alleine lassen, ohne sich Sorgen machen zu müssen. Durch ihre Physiologie ist eine tägliche Futter- und Wasseraufnahme nicht nötig und viele Arten kommen tage- und wochenlang ohne Futter aus.

Durch die verfügbare Technik können die Terrarien wunderbar automatisiert werden, sodass außer Füttern und gelegentlichen Reinigungsarbeiten keine Pflegemaßnahmen nötig sind. Nach den Anschaffungskosten für Tier und Terrarium verursachen Reptilien aufgrund ihrer Genügsamkeit beim Einsatz von stromsparenden Lucky Reptile, Exo Terra & Arcadia Produkten keine hohen Kosten mehr. So kann man einen Leopardgecko im Lucky Reptile Starter Kit Terrarium für unschlagbare 2 € pro Woche unterhalten.

Ein weiteres nicht zu unterschätzendes Argument für Reptilien als Heimtiere ist, dass sie keine Krankheiten auf den Menschen übertragen und keine Allergien auslösen. Glauben Sie hier nicht die Panikmache sogenannter „Tierrechtler“. Die Statistik beweist, dass es für keine Heimtiergruppe weniger Unfälle und übertragene Krankheiten gibt als für Reptilien.

Lässt man spezialisierte Arten außen vor, sind Reptilien, Amphibien und Wirbellose einfach zu halten. Das immense Angebot an Fachliteratur, Technik und Zubehör ermöglicht die artgerechte Haltung, und die stetige Vereinfachung der Bedienung und Abläufe macht dieses spannende Hobby auch Einsteigern und Kindern zugänglich.

Zusätzlich gibt es viele tolle Arten wie Bartagamen, Leopardgeckos, Kornnattern oder europäische Landschildkröten, die durch ihren Charakter und ihr Verhalten unser Herz erobern und als Heimtiere ideal sind.

Im Folgenden erfahren Sie mehr über die Physiologie und Bedürfnisse dieser spannenden Tiere und wie man sie artgerecht bei uns zu Hause hält.

Wärme im Terrarium

Wichtig bei der Terrarienhaltung von Reptilien ist es, das Klima des natürlichen Habitats nachzuempfinden. Hierbei spielt die Wärme eine entscheidende Rolle. Reptilien sind wechselwarme Tiere, sie können ihre Körpertemperatur nicht selbst regulieren. Sie benötigen aber einen bestimmten Temperaturbereich, um auf Betriebstemperatur zu kommen.

Die optimalen Temperaturen erfährt man z. B. in entsprechender Literatur oder auch in unseren Steckbriefen. In der Regel liegt die Grundtemperatur bei 24–28 °C. Es sollte niemals überall im Terrarium die gleiche Temperatur herrschen. Wichtig ist ein Temperaturgefälle, dadurch kann das Reptil selbst entscheiden, in welchem Temperaturbereich es sich aufhält. Erreicht wird dies, indem mit Wärmestrahlern Sonneninseln geschaffen werden. Hier liegt die Temperatur meist deutlich über der Grundtemperatur, z. B. bei 35 °C.

Neben Wärmestrahlern kann die Temperatur auch durch andere Heizelemente, wie z.B. Heizmatten erhöht werden. Diese sind aber eher geeignet, um die Grundtemperatur insgesamt zu erhöhen. Davon abgesehen ist Wärmestrahlung durch Lampen immer zu bevorzugen, da die Wärme – wie in der Natur durch die Sonnevon oben kommt. Reptilien setzen Wärme mit Licht in Verbindung und suchen entsprechend durch Wärmestrahler geschaffene lokale Sonneninseln zum Aufwärmen auf.

Tipp: Braucht man eine Zusatzheizung, empfehlen sich vor allem Heizmatten, die man je nach Modell einfach ins Terrarium legen oder von außen an die Scheibe kleben kann. Wichtig ist, dass diese nicht vollflächig angebracht werden, sondern maximal ca. 50 % der Fläche bedecken. Und: Thermostat nicht vergessen!

Licht und Beleuchtung

Licht spielt besonders für tagaktive Arten eine wichtige Rolle. Das Licht sollte möglichst ein sonnenähnliches Spektrum haben (d. h. eine Farbtemperatur von 4000–6000 Kelvin). Sonnenhungrige Arten (z. B. Wüstenbewohner) benötigen eine hohe Helligkeit, während nachtaktive Arten, wie z.B. viele Schlangen nur einen Tag-Nacht-Rhythmus benötigen. Eine gute Beleuchtung setzt sich aus einer Grundbeleuchtung z. B. mit Leuchtstoffröhren und lokalen Wärmestrahlern zusammen.

Gerade tagaktive Arten brauchen einen gewissen UV-Anteil im Licht. Eine optimale Lösung für solche Tiere ist z.B. die Metalldampflampe Bright Sun von Lucky Reptile, da sie Helligkeit, Wärme und UV in einer einzigen Lampe vereint.

Tageslänge & Beleuchtungsdauer

Die Tageslänge hängt vom natürlichen Verbreitungsgebiet des Reptils ab. Bei tropischen Arten liegt sie in der Regel bei 12 Stunden. Es ist sinnvoll, Grundbeleuchtung und andere Leuchtmittel getrennt voneinander zu schalten. Die Grundbeleuchtung kann beispielsweise 12 Stunden und lokale Wärmestrahler 8 Stunden geschaltet sein.

Das spart etwas Strom und ist natürlicher als ein plötzliches An- bzw. Ausschalten. Mechanische Zeitschaltuhren sind hierfür bestens geeignet. Je nach Herkunft des Tieres muss man jahreszeitliche Schwankungen beachten und die Beleuchtungsdauer variieren. Bartagamen brauchen im Winter z. B. eine deutlich kürzere Beleuchtungsdauer als im Sommer und legen eine Ruhephase ein. Europäische Landschildkröten halten sogar Winterschlaf.

Luftfeuchtigkeit im Terrarium

Auch die Luftfeuchtigkeit spielt bei der Reptilienhaltung eine wichtige Rolle. Liegt sie in einem ungünstigen Bereich, können Häutungsprobleme und Atemwegserkrankungen auftreten. Tropische Arten benötigen in der Regel eine Luftfeuchtigkeit von 70–90 %, während sie bei Wüstenbewohnern deutlich geringer ist.

Mit einem Pumpsprüher oder einer automatischen Beregnungsanlage wird in tropischen Terrarien täglich, in Wüstenterrarien zwei- bis dreimal wöchentlich so gesprüht. Dadurch werden feuchtere und trockenere Bereiche im Terrarium geschaffen. Die Tiere können so auch ihren Feuchtigkeitsbedarf decken, indem sie feine Tropfen von Einrichtungsgegenständen lecken.

Es sollte aber stets eine Wasserschale mit frischem Wasser zur Verfügung stehen.

Einrichtung des Terrariums

Die Einrichtung hängt zum einen vom natürlichen Habitat (Wüste, Regenwald etc.) und zum anderen von der Lebensweise des Tiers ab. Bodenbewohner brauchen ein Terrarium mit einer großen Grundfläche und vielen Strukturen, wie Verstecken und leichten Klettermöglichkeiten. Die Höhe ist hier weniger wichtig. Kletternde Arten dagegen benötigen ein Hochterrarium mit vielen Klettermöglichkeiten wie Korkrückwänden, Ästen oder Pflanzen.

Es ist wichtig, Kletteräste, Steinaufbauten und ähnliche Elemente stabil zu installieren. Besonders der Abstand zur Lampe muss beachtet werden, da nur bei passendem Abstand Temperatur und ggf. UV-Werte im optimalen Bereich liegen.

Versteckmöglichkeiten und Sichtschutz erhöhen das Sicherheitsgefühl der Tiere und sollten in keinem Terrarium fehlen. Werden mehrere Tiere gehalten, sind auch mehrere Verstecke notwendig, die sich z. B. in ihrer Feuchtigkeit unterscheiden können.

Grundsätzlich ist es Reptilien egal, ob natürliche oder künstliche Einrichtungsgegenstände verwendet werden. Auch die „Optik“ spielt für die Tiere keine Rolle, solange ihre Bedürfnisse – etwa nach Sicherheit – erfüllt sind. Leopardgeckos nutzen beispielsweise gerne Eierkartons als Versteck. Schlangen findet man in der Natur häufig auf Müllkippen (wegen der Mäuse und Ratten), wo Teppiche als Verstecke beliebt sind. Landschildkröten nutzen problemlos ein Spielzeug- oder Kleinsäugerhaus. Und wenn Kinder möchten, dass das Terrarium im Stil ihres Lieblingsspielzeugs eingerichtet wird, stört das die Tiere nicht – solange Kletter- und Versteckmöglichkeiten sowie Futter und Wasser vorhanden sind.

Generell müssen Sie sich auch gar keine Gedanken über die Einrichtung machen. Denn beim Reptilienkosmos bekommen Sie auch Komplettsets für Einsteiger oder können sich mit unserem Terrarienkonfigurator ein passendes Terrarium für Ihr Tier zusammenstellen. Diesen finden Sie in der Kategorie Terrarien nach Tierart.

Füttern Ihrer Reptilien

Wie bereits erwähnt, sind Reptilien sehr genügsame Tiere. Als wechselwarme Tiere muss der Körper nicht mit „Futter geheizt“ werden. Das hat Auswirkungen auf die Nahrungsaufnahme und den gesamten Stoffwechsel. Viele Arten kommen tagelang oder wochenlang ohne Nahrung aus – einige Schlangen und Krokodile sogar monatelang. Wasserschildkröten fahren im Winter durch die niedrigen Temperaturen ihren Stoffwechsel so weit herunter, dass sie mehrere Monate am Gewässerboden ohne Nahrung und sogar ohne Luft überwintern.

Daher ist es wichtig, dass Reptilien und Amphibien nicht übermäßig gefüttert werden. Es ist sinnvoll, nicht immer gleich große Mengen zu füttern und auch regelmäßig Fastentage einzulegen. Da das Nahrungsangebot in der Natur oft knapp ist, sind die Tiere darauf eingestellt, so viel wie möglich zu fressen, wenn sich eine Gelegenheit ergibt. Im Terrarium führt dieses Verhalten jedoch schnell zu Übergewicht, wenn der Halter sein Fütterungsverhalten nicht anpasst – denn die Tiere hören von selbst nicht auf.

Unter den Terrarientieren gibt es unterschiedliche Ernährungsformen:

  • Die meisten Schlangen sind Fleischfresser und ernähren sich von Kleinsäugern, Vögeln, Reptilien oder Fröschen.
  • Landschildkröten sind überwiegend Pflanzenfresser.
  • Wasserschildkröten sind dagegen meist Allesfresser (omnivor) und fressen Fisch, Wirbellose wie Schnecken oder Garnelen, aber auch pflanzliche Kost.
  • Bei Echsen findet man alle Ernährungsformen: Allesfresser, Insektenfresser und reine Pflanzenfresser. Manche Arten sind Nahrungsspezialisten, die z. B. nur Ameisen oder Schnecken fressen.

Aufgrund der sehr abwechslungsreichen Ernährung in der Natur ist es wichtig, auch in Gefangenschaft ein vielseitiges und qualitativ hochwertiges Futter anzubieten. Dieses muss den Bedürfnissen der jeweiligen Art entsprechen, da viele Tiere auch ungesunde Nahrung aufnehmen würden, wenn sie die Möglichkeit haben. So frisst der eigentlich pflanzenfressende Grüne Leguan durchaus auch Insekten oder sogar Mäuse – was seiner Gesundheit schadet. Ähnlich verhält es sich bei Landschildkröten, die bei zu viel Obst oder gar tierischer Kost gesundheitliche Probleme entwickeln. Hier ist es die Verantwortung des Halters, für eine artgerechte und gesunde Ernährung zu sorgen.

Zur Fütterung bieten wir beim Reptilienkosmos ein umfangreiches Sortiment an Fertigprodukten, Lebend- und Frostfutter. Besonders für Pflanzenfresser eignen sich aber auch frische Lebensmittel aus Supermarkt oder Natur, wobei Fachliteratur hilft, geeignete Futtermittel zu identifizieren.

Die Futtermittel von Lucky Reptile haben einen guten Ruf, da sie möglichst naturbelassen sind und auf Zusatzstoffe verzichten, was eine artgerechte Ernährung gewährleistet. Zum Beispiel stellen die Lucky Reptile Herp Diner Doseninsekten eine vollwertige Alternative zu Lebendfutter dar – mit Vorteilen wie zusätzlichem Kalzium, Parasitenfreiheit und größerer Vielfalt an Futtertieren. Für viele Halter ist zudem praktisch, dass dieses Futter nicht zirpt oder entkommen kann. Bei uns im Shop finden Sie eine große Auswahl an Nass- und Dosenfutter für Ihre Reptilien von Marken wie Exo Terra und Lucky Reptile.

Außerdem erhalten Sie bei uns gesunde Trocken- und Mischfuttermittel für Land- und Wasserschildkröten, Bartagamen, Pflanzenfresser wie Grüne Leguane und Dornschwanzagamen sowie für Fruchtfresser wie Taggeckos.

Gesundheit Ihrer Terrarientiere

Die meisten Reptilien sind sehr robuste Tiere und bei guten Haltungsbedingungen fast unverwüstlich. Sollte ein Tier allerdings häufig während seiner Aktivitätsphase apathisch in einer Ecke liegen, das Futter über einen längeren Zeitraum verweigern oder gar abmagern, ist es möglicherweise krank oder die Haltungsbedingungen stimmen nicht. In diesem Fall müssen umgehend die Bedingungen überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.

Tritt keine Besserung ein, sollte ein Tierarzt aufgesucht und/oder eine Kotuntersuchung veranlasst werden. Oft sind Parasiten die Ursache, die durch Stress überhand genommen haben. Es kann sich allerdings auch um eine ganz normale Ruhephase handeln, in der das Reptil weder frisst noch sonderlich aktiv ist. Ein gesundes Tier reagiert jedoch auch in dieser Zeit auf seine Umwelt.

Mehr Informationen finden Sie in der Lucky Reptile Broschüre „Parasiten im Terrarium“.

Häutung: Das ist zu beachten

Close up on the skin of a Four-horned Chameleon – Chamaeleo quadricornis

Reptilien müssen sich, ähnlich wie Insekten, von Zeit zu Zeit häuten, um wachsen zu können. Eine bevorstehende Häutung erkennt man meist daran, dass die Haut zunehmend blasser erscheint; bei Schlangen werden zudem die Augen trüb. Manche Tiere, wie beispielsweise Leopardgeckos, fressen ihre alte Haut in einem Stück auf, während andere sie einfach abstreifen. Oft reduzieren die Tiere während der Häutungsphase ihren Futterbedarf.

Bei einer bevorstehenden Häutung sollte die Luftfeuchtigkeit etwas erhöht bzw. sichergestellt werden, dass feuchte Rückzugsmöglichkeiten vorhanden sind. Nach der Häutung sollte das Tier auf Häutungsreste kontrolliert werden, insbesondere an den Gliedmaßen. Sind Reste vorhanden, kann die Substratfeuchte lokal erhöht werden oder man setzt das Tier für etwa eine halbe Stunde in lauwarmes Wasser und entfernt die aufgeweichte Haut vorsichtig.

Fazit: Geringer Pflegeaufwand

Der Pflegeaufwand bei Reptilien ist sehr gering. Durch die geringe Nahrungsaufnahme machen sie wenig Dreck, und Urin wird in trockener Form abgegeben, sodass regelmäßige Reinigungen wie bei Kleinsäugern entfallen. Es reicht aus, offensichtliche Verschmutzungen lokal zu entfernen. Manche Arten, wie z. B. Leopardgeckos, suchen oft immer nur eine bestimmte Stelle für ihr „Geschäft“ auf.

Grundreinigungen sind eigentlich nur ein- bis zweimal im Jahr fällig, sodass sich der regelmäßige Pflegeaufwand auf Sprühen (kann automatisiert werden) und Füttern (nicht täglich notwendig) reduziert. Für Menschen mit wenig Zeit sind Reptilien entsprechend die optimalen Heimtiere, die in ihrem artgerecht ausgestatteten Terrarium auch ohne häufige Eingriffe des Pflegers glücklich und zufrieden sind.