Königspython

Der Königspython (Python regius) ist eine mittelgroße, eierlegende Riesenschlange aus West- und Zentralafrika. Mit einer Länge von etwa 110 bis 150 cm – Weibchen werden oft größer als Männchen – zählt er zu den kompakten und kräftig gebauten Arten. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom Senegal bis Uganda. In seiner Heimat lebt er vorwiegend in Nager- oder Termitenbauten, aus denen er nachts hervorkommt, um auf Beutefang zu gehen.

Der Königspython ist für seine ruhige, zurückhaltende Art bekannt. In der Terraristik gilt er als eine der beliebtesten Schlangen überhaupt. Besonders faszinierend: Neben der natürlichen Wildfärbung begeistert der Königspython heute mit einer enormen Vielfalt an gezüchteten Farbmorphen – von strahlend weißen Albinos über leuchtend gelbe Lemon Blast bis hin zu Leopards und Hurricane mit außergewöhnlichen Zeichnungen.

Bei artgerechter Haltung und passender Technik kann ein Königspython 20 bis 30 Jahre alt werden. Bekannt als ruhige Wesen sind die Königspythons ideale Reptilien für Einsteiger. Gleichzeitig begeistern Sie auch erfahrene Reptilienhalter immer wieder aufs Neue.

Verhalten

Der Königspython ist ein überwiegend nachtaktives Tier. Tagsüber hält er sich gerne zurückgezogen in sicheren Verstecken auf – wie in der Natur. In der Dämmerung und Nacht beginnt er, sein Terrarium zu erkunden. Das Verhalten der Tiere ist durchaus interessant zu beobachten und gerade für berufstätige Halter von großem Vorteil.

Königspythons sind in der Regel ruhig und lassen sich mit etwas Übung vorsichtig aus dem Terrarium nehmen. Sie gelten als friedlich, sind aber dennoch keine Streicheltiere. Regelmäßiger, sanfter Kontakt hilft, das Tier an den Halter zu gewöhnen. Enge oder hektische Bewegungen sollten vermieden werden, da diese das Tier verunsichern können.

Terrarium und Einrichtung

Ein erwachsener Königspython benötigt ein großzügiges Terrarium. Als Richtwert gelten 1×0,5×0,75 der Körperlänge – bei einem Tier von 100cm Größe wären das mindestens 100×50×75cm, wobei hier die Faustregel „je größer desto besser“ gilt. Ideal geeignet sind z. B. isolierte, energiesparende Kunststoffterrarien. Für die Aufzucht empfiehlt sich ein Lucky Reptile Starter Kit 80 cm, das für die Babyschlangen bis max. 60cm verwendet werden kann. Mit unserem hauseigenen Terrarienkonfigurator gelingt die Erstausstattung kinderleicht.

Das Terrarium sollte mehrere stabile Verstecke bieten – jeweils im warmen und kühleren Bereich. Ein Unterschlupf mit feuchtem Substrat wie Sphagnummoos, auch „Wet Box“ genannt, ist essenziell, um der Schlange Rückzugsmöglichkeiten in feuchtere Zonen zu bieten, insbesondere vor und während der Häutung.

Strukturieren Sie das Becken mit Wurzeln- oder Korkästen, damit das Tier Bewegungsspielraum und Kletter- und Versteckmöglichkeiten erhält. Ein ausreichend großer Wassernapf, in den sich das Tier komplett hineinlegen kann, sollte dauerhaft zur Verfügung stehen – auch zur Unterstützung der Häutung. Mit dieser grundlegenden Einrichtung fühlen sich die Tiere wohl. Weitere Dekoration kann nach Belieben gewählt und hinzugefügt werden, sodass eine individuelle Einrichtung entsteht.

Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Beleuchtung

Als wechselwarme Tiere benötigen Königspythons ein ausgeprägtes Temperaturgefälle im Terrarium. Tagsüber sollten warme Bereiche etwa 30–31 °C erreichen, nachts darf die Temperatur auf 25–26 °C absinken. In der Praxis bedeutet dies: eine zusätzliche Heizung – z. B. in Form einer Heizmatte oder einem sogenannten Keramikheizstrahler, oft auch Dunkelstrahler genannten, tun hier gute Dienste. Bitte beachten Sie, dass diese nur in Verbindung mit einem Thermostat zum Einsatz kommen sollen, um Überhitzung zu vermeiden.

Die Luftfeuchtigkeit richtet sich nach den Jahreszeiten, wie sie auch im natürlichen Lebensraum vorkommen: im Winterbedarf es ca. 50 % Luftfeuchtigkeit, im Sommer rund60–70 %. Eine Wet Box mit feuchtem Moos hilft, die Luftfeuchtigkeit lokal zu steigern.

Für die Grundbeleuchtung kann eine Tageslichtlampe oder ein LED-Balken genutzt werden. UV-Strahlung ist nicht zwingend erforderlich, kann aber das Wohlbefinden der Tiere fördern und ist auch entsprechend unsere klare Empfehlung. Hier sind gängige UV-Lampen, wie die Lucky Reptile Bright Sun, zu empfehlen.

Ernährung

Königspythons ernähren sich in der Natur hauptsächlich von kleinen Säugetieren. Im Terrarium ist die Fütterung mit Frostfutter wie Mäusen oder Ratten ideal. Jungtiere beginnen mit kleineren Mäusen alle 7 Tage, adulte Tiere fressen alle 14-20 Tage ein größeres Beutetiere, wie z.B eine Ratte mittlerer Größe.

Frostfutter wird schonend auf etwa 37 °C erwärmt und mit einer Futterpinzette angeboten. In der Praxis haben sich hierfür kleinere Heizmatten bewährt, die das Futtertier auf die richtige Temperatur bringen. Frostfutter ist hygienischer als Lebendfutter und reduziert Verletzungsrisiken – so gelingt eine nährstoffreiche und stressfreie Fütterung der Tiere.

Unser Shop bietet ein großes Sortiment an geeigneten Frostmäusen und Ratten für Königspythons – ideal abgestimmt auf Größe und Bedarf.

Häutung

Königspythons häuten sich grundlegend ihr Leben lang regelmäßig. Junge Tiere häufiger, adulte Exemplare meist alle paar Monate. Kurz vor der Häutung wirkt die Schlange trüb, die Augen erscheinen milchig, die Farben matter.

In dieser Zeit zieht sich das Tier zurück, ist empfindlicher und stellt in der Regel die Nahrungsaufnahme ein. In dieser Zeit sollte das Tier nicht gestört werden, damit der Häutungsprozess stressfrei  vonstatten geht.

Wichtig: Eine Wet Box mit feuchtem Substrat sowie raue Oberflächen (z. B. Kork, Rinde) helfen beim vollständigen Ablösen der alten Haut.

Bleiben Hautreste zurück, kann ein kurzes Bad in lauwarmem Wasser hilfreich sein.

Hygiene im Terrarium

Sauberkeit ist bei der Haltung von Königspythons unerlässlich. Entfernen Sie Kot, Häutungsreste schnellstmöglich, um Krankheiten zu vermeiden. Die Wasserschale sollte täglich ausgespült und frisch befüllt werden. So bleibt ihr Tier gesund und frei von Parasiten.

Ein kompletter Bodengrundwechsel inklusive Desinfektion empfiehlt sich alle 3–6 Monate. Hier bieten sich Produkte wie Lucky Reptile Biodor Terra oder Kovi-X zur sicheren Reinigung an. Verwenden Sie ausschließlich geeignete Reinigungsmittel im Terrarium und beachten Sie entsprechend die Packungsbeilage, wie das Produkt anzuwenden ist!

Achten Sie regelmäßig auf den Gesundheitszustand des Tiers: Atmung, Fressverhalten, Gewicht und Haut sollten stetig kontrolliert werden. Neue Tiere sollten einige Wochen in Quarantäne gehalten und auf Parasiten untersucht werden.

Falls Auffälligkeiten bemerkt werden, sollte ein Facharzt hinzugezogen werden.

Fortpflanzung

Königspythons sind eierlegend. Die Paarung erfolgt typischerweise im Frühjahr. Nach der Begattung legt das Weibchen ein Gelege von 3–10 Eiern, die in der Natur bebrütet und bewacht werden. Im Terrarium werden die Eier zur sicheren Inkubation entnommen.

Bei einer Bruttemperatur von 32–32,5 °C schlüpfen die Jungtiere nach etwa 60 Tagen. Für eine erfolgreiche Zucht sind ein Brutgerät und geeignete Inkubationssubstrate (z. B. Vermiculite) notwendig. Für den einfachen und sofortigen Einsatz, ohne Wasserzugabe, können wir das HatchRite von Lucky Reptile empfehlen – passende Produkte finden Sie bei uns im Shop.

Die kleinen Pythons sind nach dem Schlupf etwa 30–40 cm lang, häuten sich nach wenigen Tagen erstmals und beginnen dann zu fressen.

Fazit

Der Königspython ist ein faszinierender, pflegeleichter Bewohner fürs Terrarium – ideal für Einsteiger und Profis zugleich. Bei artgerechter Haltung und kontrollierten Bedingungen steht einem langen, gesunden Schlangenleben nichts im Wege.

Ein breites Sortiment an Technik, Einrichtung und Zubehör für Königspythons finden Sie bei uns im Shop.